Die Wasserversorger zeigen sich solidarisch mit ihren ukrainischen Kolleginnen und Kollegen. So entstanden vier Solidaritätsbetreiberpartnerschaften: Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband mit Sumyvodokanal und mit ChernihiwVodokanal, MVV Netze Mannheim mit ChernivtsiVodokanal und Hamburg Wasser mit KiyvVodokanal.

In der langfristig angelegten Partnerschaft wollen sich die deutschen Betreiber und Lukanga intensiv austauschen und voneinander lernen. Einen intensiveren Einblick in die Partnerschaft bekommen Sie in dieser Reportage, die im Zuge des 4. Netzwerktreffens in Stuttgart entstand.

Im Stuttgarter Impact Hub, einem Co-Working-Space und Veranstaltungsort, trafen sich am 30. und 31. Mai 2022 über 60 Fachleute aus sieben Partnerschaften, um Erfolgsrezepte für Betreiberpartnerschaften zu identifizieren und sich über aktuelle Themen in ihren Partnerschaften auszutauschen. Neben der Netzwerkbildung konnten gemeinsame Fachbereiche identifiziert werden, an denen partnerschaftsübergreifend gemeinsam weitergearbeitet werden wird.

"Innerhalb von zwei Wochen nach dem Krieg erhielten wir von unseren Partnerbetrieben in Dresden, Berlin und Köln fünf große Lastwagen mit z.B. Dieselgeneratoren. So konnten wir Feuerwehr und Menschen auch nach dem Ausfall der Stromversorgung mit Wasser versorgen."  - Volodymyr Bylynsky, stellvertretender Chefingenieur bei Lvivvodokanal

Nach einer ersten, unter Corona-Bedingungen minimierten, fact finding mission durch Hamburg Wasser und zahlreichen digitalen Treffen fanden nun die ersten intensiven persönlichen Austausche vor Ort bei hanseWasser in Bremen sowie in Amman und Madaba in Jordanien statt.

Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Dresden richtete die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global die 5. Partnerschaftskonferenz zwischen deutschen und afrikanischen Kommunen vom 20. bis 22 September 2022 aus. Unter anderem wurden zwei Betreiberpartnerschaften eingeladen, die auf dem afrikanischen Kontinent aktiv sind.

Durch die branchenspezifische Wasseraufbereitung kann in Zukunft dauerhaft wertvolles Trinkwasser gespart werden, was durch die Auswirkungen des Klimawandels auch in Deutschland immer knapper wird. Erste Pilotphasen mit der chemische Industrie sowie mit einer Papier- und Kartonfabrik verliefen erfolgreich und wurden auf dem Youtility Lunch - einem einstündigen virtuellen Mittagsformat der Betreiberplattform - vorgestellt.

Das Hauptziel der Partnerschaft besteht darin, kollegiale Unterstützung und gegenseitiges Lernen zwischen den beteiligten Partnern zu ermöglichen. Das Team hat einen drei Jahre umfassenden Arbeitsplan erstellt und bereits wichtige Aktivitäten gestartet, wie zum Beispiel eine erfolgreiche Hackathon-Veranstaltung in Durban zur Entwicklung von Smart-Meter-Lösungen mit mehr als 50 Teilnehmenden aus der Branche.

Wie WOPs (Water Operator Partnerships) in der Praxis funktionieren, zeigt das folgende Video anhand der Partnerschaft von Hamburg Wasser und Kolleginnen und Kollegen von KASHWASA und KUWASA in Tansania anlässlich des jobshadowings im Juni 2022.

Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit an fachlichen und methodischen Workshops teilzunehmen. Auf dem Programm stehen Themen wie intelligente Verbrauchsmessung oder Trinkwasseraufbereitung, die über die Partnerschaften hinweg diskutiert werden. Angeboten werden auch unterschiedliche methodische Workshops, wie beispielsweise „Beratungskompetenzen stärken". Weitere Informationen in Kürze auf unserer Website.

Connective Cities und die Stadtentwässerungsbetriebe Köln laden kommunale Wasserfachleute zu einer Dialogveranstaltung ein, die sich mit Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel befasst, um dessen negative Auswirkungen auf die städtische Umwelt zu verringern. Die Bewerbungsfrist für die Teilnahme endet am 4. November 2022.